1. Was ist das Schülerparlament – Definition

Jeder Mensch kann aktiv an der Gestaltung des Lebens in unserem Land teilnehmen. Dieses Mitspracherecht muss frühzeitig eingeübt werden. Wir wollen, dass sich aus mündigen Schülerinnen und Schülern mündige Bürgerinnen und Bürger entwickeln.

So gewährleistet das Schülerparlament das Mitspracherecht und die Mitverantwortung der Schülerschaft an unserer Schule.

Dieses Gremium gestaltet die Lebensumwelt der einzelnen Grundschulen, kooperiert mit außerschulischen Partnern und trägt Verantwortung für eine positive Entwicklung der eigenen Schule.

  1. Zusammensetzung und Organisation des Schülerparlaments

Das Schülerparlament setzt sich aus den gewählten Vertreterinnen und Vertretern der 2. bis zur 4. Klasse zusammen. Die Wahlen finden einmal im Schuljahr spätestens 6 Wochen nach den Sommerferien statt. Die Wahlen werden von der Klassenlehrerin durchgeführt.

Aus den Reihen der Vertreterinnen und Vertreter der Klassen werden ein Präsident und ein Vizepräsident auf der ersten Sitzung des Schülerparlaments im Oktober bestimmt. Sie sind die Vorsitzenden und leiten die Sitzungen. Sie können wiedergewählt werden. Eine zeitliche Sitzungsstruktur wird zu Beginn des Schuljahres festgelegt (mind. 1mal im Monat). Unterstützt wird das Schülerparlament von einer Vertrauenslehrerin und einer Schulsozialarbeiterin.

  1. Aufgaben und Ziele

Das Schülerparlament bietet einen Ort, an dem die Schülerinnen und Schüler über schulweite Themen sprechen können. Hier werden Probleme des Schulalltags diskutiert, es wird nach Lösungen gesucht und konstruktiv kritisiert.

Die Schülerinnen und Schüler können neue Ideen einbringen und umsetzen. Die Arbeit soll Spuren hinterlassen und für alle (sinnlich) erfahrbar sein. Ein Hineinwirken in den Stadtteil bzw. in die nähere Umgebung der Schule und die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern soll möglich sein und wird ausdrücklich erwünscht.

Dabei sind die KInder ein Teil der Mitbestimmungsstruktur der Schule, ihre Position wird gestärkt und sie lernen in einem hierarchischgeprägten Gefüge zu agieren.

Für die Arbeit im Schülerparlament bekommt die Schülerschaft ein Budget.

Mit diesem Budget dürfen sie eigenständig Handeln.

In der Gesamtkonferenz werden die Ausgaben und Anschaffungen des Schülerparlaments von der Beratungslehrerin mit Unterstützung der beiden Präsidenten vorgestellt.

Die Arbeit im Schülerparlament stärkt auf diesem Weg das Selbstbewusstsein und die Konfliktfähigkeit der Kinder. Die Schülerinnen und Schüler werden ernst genommen, sie erfahren Abläufe demokratischer Prozesse, lernen Teamarbeit und Projektentwicklung kennen.

  1. Informationsfluss

Die gewählten Vertreter im Schülerparlament können ihre Ideen und Anregungen während der Sitzungen vorbringen. Sie dienen auch als Informanten für ihre Klasse. So sollen sie also sowohl Fragen, Probleme und Anregungen aus ihrer Klasse mitbringen als auch ihre Klasse über die Vorgänge im Schülerparlament informieren. Unterstützend wird zu jeder Sitzung ein Protokoll angefertigt.

Die Vertreter sprechen mit ihrer Klassenlehrerin Zeiten ab, in denen sie die Klasse informieren. Auch Erwachsene können Themen in das Schülerparlament einbringen.

  1. Schülerhaushalt

Ein Budget von der Stadt Cloppenburg wird beantragt. Mit diesem Geld hätte das Schülerparlament einen größeren Handlungsspielraum. Die Arbeit der Schülerinnen und Schüler würde so eine entsprechende Ernsthaftigkeit, Nachhaltigkeit und Öffentlichkeit erlangen.

Für den Umgang mit dem erhaltenden Budget werden in einem demokratischen Prozess Ideen gesammelt.

Das beginnt damit, dass jedes einzelne Mitglied eigene Ideen auf einem Zettel (siehe Anlage) notiert. Diese eigenen Ideen werden dann in einer Partnerarbeit dem anderen vorgestellt, verglichen und angeglichen. Im nächsten Schritt stellen die beiden Schüler ihre Ideen einer Gruppe vor. Auch hier wird gemeinsam beraten, welche Ausgaben sinnvoll sind, was angeschafft werden kann. Diese Gruppe präsentiert ihre Ergebnisse an einer Pinnwand. Am Ende stellen bei 24 Kindern im Schülerparlament 6 Gruppen ihre Ergebnisse vor.

Die beiden Vertreter ihrer Klasse präsentieren die Ergebnisse in der Klasse. Hier findet eine Abstimmung statt, welche Anschaffung(en) getätigt werden soll(en).

Nach ca. 14 Tagen kommt das Schülerparlament wieder zusammen. Die Abstimmungsergebnisse der Klassen werden präsentiert.

Die Anschaffung(en) mit den meisten Stimmen wird/ werden dann vom Schülerparlament in Auftrag gegeben.
An dieser Stelle übernimmt die betreuende Lehrkraft den Auftrag, die Anschaffungen mit der Schulleitung zu koordinieren.

Das Budget kann eingesetzt werden für Aktivitäten, Neuanschaffungen und Projekte zu Gunsten der Schülerinnen und Schüler.

Dabei ist es wichtig, dass die Schülerschaft von den Ausgaben profitiert. Die geplanten Ausgaben sollen von den Kindern auch auf ihre Nachhaltigkeit hin überprüft werden. Es ist aber ebenso denkbar, dass die Schülerschaft entscheidet, Geld für nicht schulische Projekte zu spenden. Hier sind vor allem Projekte oder Hilfsmaßnahmen außerschulischer Kooperationspartner (Bürgerstiftung, Kirchenverbände, Cloppenburger Tafel, etc…) in den Stadtteilen der Grundschulen gemeint.

  1. Diplom

Alle Vertreter des Schülerparlaments erhalten am Ende ihrer Amtszeit ein Diplom.