Wir sind eine Startchancen Schule
Am 30.5.2024 hat die Kultusministerin Julia Willie Hamburg die Liste der 390 niedersächsischen Schulen im Startchancenprogramm des Bundes und der Länder vorgestellt.
Die Paul-Gerhardt-Schule ist dabei.
Bei der Auswahl der 390 Schulen kommt erstmals der für Niedersachsen entwickelte sozialdatenbasierte Index zum Einsatz. Künftig sollen mit dem Index zusätzliche Ressourcen an Schulen gesteuert werden, um diese gezielt dort einsetzen zu können, wo sie am dringendsten benötigt werden.
„Noch immer hängt der Bildungserfolg zu sehr vom Geldbeutel oder vom Status der Eltern ab. Mit dem Startchancenprogramm und vielen weiteren bereits ergriffenen Maßnahmen wollen wir diesen Zusammenhang aufbrechen, den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft entkoppeln und für mehr Chancengerechtigkeit sorgen“, sagte Kultusministerin Julia Willie Hamburg und fügte an: „Dazu werden die 390 Startchancenschulen, die einen hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schülern haben, bis 2034 gezielt unterstützt. Es geht dabei aber nicht einfach nur um finanzielle Unterstützung, sondern auch um systemische Veränderungen und eine Stärkung der Leistungsfähigkeit des Bildungswesens. Denn gute Bildung entsteht, wenn sich Schule an den Bedürfnissen der Schulgemeinschaft ausrichtet. Ich sehe das Startchancenprogramm deshalb für jede der 390 Schulen als eine große Chance, die Schulentwicklung voranzutreiben und viele offene Fragen, die an unseren Schulen bestehen, mit diesem Programm zu erproben, Lösungen zu entwickeln und neue Wege zu gehen. Ziel ist es, neue Erkenntnisse und Lösungen zu erzielen, wie wir die Abhängigkeit des Bildungserfolgs vom Elternhaus durchbrechen können. Viele Schulen blicken mit Zuversicht der Teilnahme am Programm entgegen. Wir erreichen somit heute die nächste Stufe. Die Schulen stehen jetzt fest, im kommenden Jahr können wir somit das Programm in den Schulen entwickeln und implementieren. Dieser Aufbau ist wichtig, um die zehn Jahre auch nachhaltig und wirksam zu nutzen.“
Im Ergebnis wurden in Niedersachsen nun 390 Schulen ermittelt: 250 Grundschulen, 130 weiterführende Schulen und 10 berufsbildende Schulen werden ab dem 1. August 2024 am Startchancenprogramm teilnehmen. Die Schulen sind über das gesamte Bundesland verteilt.
Der Fokus des Bund-Länder-Programms liegt mit 60 Prozent auf den Grundschulen, die restlichen 40 Prozent sind weiterführende und berufsbildende Schulen. Hintergrund dieser gezielten Aufteilung ist, dass gerade an Grundschulen die Grundlage für den Bildungserfolg insgesamt gelegt wird.
Das Startchancenprogramm wird zum 1. August 2024 implementiert und läuft über zehn Jahre. „Das kommende Schuljahr steht dabei bewusst im Lichte des Aufbaus des Programms. Da es über einen langen Zeitraum wirken soll, ist ein guter und überlegter Einstieg – gemeinsam mit den Schulen und Schulträgern – entscheidend für den Erfolg“, so die Ministerin. „Entscheidend wird hierbei auch sein, die Bemühungen der Schulen mit den kommunalen Maßnahmen der Jugend- und Familienhilfe zusammenzudenken, weil viele Themen und Herausforderungen für junge Menschen erfahrungsgemäß deutlich über die Schule hinausgehen.“
Der Bund fördert das Programm mit einer Milliarde Euro pro Jahr und flankiert damit die finanziellen Anstrengungen der Länder. Niedersachsen wird mit jährlich rund 96 Millionen Euro an Bundesmitteln von dem Programm profitieren. Das Programm umfasst drei Säulen:
- Investitionsprogramm für eine zeitgemäße und förderliche Lernumgebung
- Chancenbudgets für bedarfsgerechte Lösungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung·
- Personal zur Stärkung multiprofessioneller Teams